Im Zeitalter des Bruchs

Ich muss diesen letzten Eintrag in der Geschichte von Terminus mit einem persönlichen Geständnis einleiten. Ich habe weder alle Mysterien von Terminus aufgeschrieben in diesen Seiten, die ich gefunden habe, noch habe ich alles abgeschrieben das ich als Wahr empfunden habe. Wenn meine Tinte in Spekulationen gewandert ist, habe ich die Seite verworfen. Aber es gibt viel wandernde Tinte auf der Leinwand von Terminus und obwohl gefährlich erweist es sich womöglich als Wahrheit. Es gibt vergleichsweise viele wichtige Seiten die auf den ersten Blick verworfen werden sollten, deshalb sieh dir alle Mysterien wohlweislich an Freund und erkenne!

– The Keeper

Wie allgemein vermutet, endete das Zeitalter des Chaos nicht einfach mit dem Ende des Götterkriegs. Auch wenn die Bedrohung durch die Revenant schlussendlich zurückgeschlagen oder verstreut wurde, so lag Terminus doch in Trümmern. Ganze Städte, Kulturen, Königreiche und sogar Landschaften wurden ausradiert durch das Blutvergießen und vieles das Bestand hatte war unwiederbringlich verloren so wie Ittero verloren war und wie die Ginto. Das war der Nachlass von diesem Krieg der Götter: Nichts kann für immer Bestand haben. So verletzt wie Terminus den ersten Atemzug nach dem Sieg nahm, eingehüllt durch einen eiligen angelegten Verband aus Toten, so sah es über den verletzten Körper und die Bewohnern, gebrochen wie Gewebe, Sehnen und Knochen. Es gab Brüche, die mit äußerster Vorsicht gerichtet werden mussten, bereits jetzt zu viele um sie alle fachgerecht zu versorgen.


Das Zeitalter des Bruchs nahm seinen Anfang als die Würdenträger der Sacred Six fünf Monate nach der Hilfe der Sonnen zum Vesu in Ka’Druhorr zurückkehrten. Besser: Als Vier der Sechs das taten. Für viele wird der Schrecken der Nacht gebrochen durch das Licht des neuen Tages, aber kein Morgen was je so bedeutend als dieser am Vesu. Es standen nur fünf Pfähle im nassen Sand der nebelverhangenen Insel und es hingen nur vier Wappen an diesen. Die Elfen, Menschen Zwerge und Archai standen dort wie immer, während vom Pfahl der Oger das Wappen entfernt war. Der Pfahl der Dark Myr war komplett verschwunden, ganz so als hätte er nie dort gestanden. Beide Rassen teilten mit Klarheit mit: Es würden keine Beziehungen geben in dieser verzweifelten Stunde noch Lehenstreue untereinander ohne Grund. Die Sechs waren nicht länger heilig wie der junge Menschenkönig Avendyr so treffend bemerkte: „Dieses Zeitalter, was immer es bringt, wird ein Bruch sein.“


Im Jahr 486 IH was das Zeitalter des Chaos beendet.


Ab hier muss das Rad der Zeit weitergedreht werden, denn es gab drei für die Bevölkerung von Terminus in dieser Ära. Von 620 – 622 kamen im jährlichen Rhythmus die Halblinge von Hiryth, die Skar von D’shoth und die Gnome von Stormona an. Es ist angebracht zu bemerken, dass diese Drei die gegensätzlichsten der Kollisionen sind, keine der Rassen war wie eine die ich zuvor getroffen oder aufgezeichnet sehen habe. Was für eine große Gnade, dass jede dort ankam wo sie ankam, die Halblinge in Reignfall oder die Skar in Whitethaw hätten vielleicht blutige Unruhen verursacht. Zu den Gnomen muss ich sagen sie hätten überall integriert werden können und würden trotzdem nicht anders leben.


Obwohl ich vermute die Skar starteten beinahe sofort einen Krieg nach ihrer Ankunft. Und danach noch einen Bürgerkrieg. Sie landeten an einem bewaldeten Ort der die Lande eines Volkes bekannt als Khägans abgrenzte. (Das sind Sprösslinge der Khäga Sands’ Orphan Rasse, die sich im Jahre 568 von ihren Geschwistern abgespalten hat. Und ja, die Khägans wohnen nicht Khäga Sands wie die Orphan). Die Ankunft der Skar wird als brutalste vermutet, ein Vorgeschmack dessen was sie kulturell in diese Region einbringen würden. Zu schnell als dass eine andere Rasse reagieren konnte, veränderten sie das Schicksal der Khägan und versklavten Teile ihrer Bevölkerung. Die friedfertigen Khägans flohen, aber kaum dass die Skar die Jagd aufgaben, fielen sie übereinander her, wie es ihrem natürlichen Verhalten entspricht.


Die Halblinge wurden in Wild’s End gut angesiedelt, wo sie die breiten Wurzelbäume von der Küste und dem Grasland in eine einzigartige und atemberaubende Stadt brachten. Man findet Halblinge über den ganzen Planeten verteilt und einer ist in meiner direkten Umgebung. Ich will nicht mehr sagen da es ein Volk ist das man von Angesicht zu Angesicht erleben muss und nicht auf dem Papier entdecken kann.


Die Gnome sind… wie soll ich sagen, die Gnome sind wie sie sind. Es fühlt sich seltsam an zu schreiben sie hätten 250 Jahre auf Terminus gelebt, wenn so wenig bekannt ist über sie. Die Mythen würden meine Festung füllen, die Wahrheit passt in ein Marmeladenglas. Für 50 Jahre war die florierende Stadt Skyhold versiegelt wie ein Heiligtum ohne die Grüße von Khazas oder dem nächtlichen Besuch von Tel-Nharssis dem Schneedrachen zu beachten. Aber die Beharrlichkeit der Archai stieß so etwas wie einen Dialog an. Jetzt sind ihre Türen, oder eher Brücken, offen und ich glaube, irgendwann in der Zukunft wird Terminus den dringenden Bedarf an ihresm Scharfsinns erkennen. Obwohl es scheint sie wollen heutzutage bewusst bizarr erscheinen.


Es ist vielleicht klug kurz zu der Erzählung von Vesu und König Avendyr zurückzukehren, dessen Vision auf der fernen Insel, über das was sein Volk werden muss, sich als Wahr herausgestellt hat. Es gab keine Person welche die Zukunft seines Volkes auf Terminus so sehr verändert hat wie dieser menschliche Anführer. Noch bevor er einen Fuß auf Vesu gesetzt hat, haben ihm seine Front-Führungsqualitäten in vielen Schlachten bis zu Ka’Druhorr mehr als nur Respekt eingebracht von seinen Zeitgenossen.


Verglichen mit dem heutigen Zenit haben die Menschen kaum einen Fuß auf die Hügel von Kingsreach gesetzt als die Revenant Havensong und Faerthale angriffen und immer noch sind sie die vielleicht am unbarmherzigsten angegriffenen. Als der Krieg endlich vorbei war wurden ihnen sogar ihre Ruinen genommen und die Klippen hinabgestürzt durch ein Mitglied ihres eigenen Pantheons. Sie waren eine Nation heimatloser Sieger ohne Andenken an ihre Geschichte außer den Erinnerungen in ihren Herzen. Dennoch hat sich seit der Gründung von Thronefast an der Nordküste des Bethrale Meers kein Königreich mehr so unerschrocken entwickelt vom Überleben zu einer aufblühenden Gesellschaft wie die Menschen. Innerhalb von Tagen entsandte Avendyr Reiter in die Region um genügsame aber zweckdienliche Allianzen mit potenziellen Handelspartnern abzuschließen, sogar deren Militär und Ingenieure verpflichtend um den Wiederaufbau zu unterstützen. Dadurch legte sich ein großes Gewicht auf die Schultern der jungen Nation und schuf Verpflichtungen bis zum heutigen Tag. Seine erste Handlung war zwei Torbögen zu erstellen aus den ausgegrabenen Trümmern von Havensong. Eines als Zeichen für den Tod das andere als Zeichen des Lebens, es wird gesagt um die Bevölkerung aus Thronefast zum Freund zu gewinnen musst du mit ihnen eine Prüfung der Vergangenheit bestehen, zumindest formal.(Obwohl ich zugeben muss ich habe jede Menge Erzählungen von denen die den Stich des Todes und den Schmerz der Geburt gespürt haben als sie ahnungslos durch die Würdigung der menschlichen Mühlsal gingen). Diese entschlossene Herangehensweise an die Architektur definierte Avendyr’s Vision für seine Geschwister im Glauben, eine prachtvolle, den Augen wohlgefällige Stadt inspiriere die Bewohner und bringe dens Respekt von Besuchern ein. Der Aufstieg von Thronefast durch Handel, Gesundheitswesen und Stabilität stellte sich als größter Stützpfeiler für das Dach heraus unter dem die anderen Rassen vorankommen konnten. Als Avendyr 525 starb, wurde er auf nicht weniger als einem halben Dutzend Kontinente betrauert.


Es gab zwei Folgen nach dem Götterkrieg, Barmherzigkeit und Wehklagen. Die erste Folge war die Rückkehr der War Wizards, welche fast vergessen, aber nicht weniger wichtig ist zu wissen. Obwohl das Wissen über ihre Namen gering ist, besonders im Licht der ungeheuren Schuld in der jede erfolgreiche Generation bei ihnen steht, wurde es zum allgemein Brauchtum unter den Rassen sie als „Suns of Terminus“ zu verehren. Es ist eine edle Gnade, dass keiner der War Wizard´s sich dazu entschlossen hat, seine unerreichte Stärke zu nutzen um zu herrschen, obwohl wir nicht wissen ob ihnen das verboten war. Einer der fünf hätte gereicht um sich alle zerstörten Königreiche innerhalb von Jahren, wenn nicht Monaten untertan zu machen. Jede so geschlossene Allianz hätte das Ungleichgewicht noch vergrößert, praktisch einen weiteren Umlauf eines interkontinentalen Krieges entfacht von dem sich Terminus womöglich nicht erholt hätte. Obwohl sie nachhaltig gesucht wurden nach dem Krieg, wurde keiner gefunden. Viele Hochstapler kamen nach ihnen und einige kommen immer noch. Alle paar Jahre behauptet ein verrückter Zauberer in den mittleren Reichen, er sei von der dunklen Seite der Sonne oder einem ähnlichen Wahnsinn geschickt worden. Ich bin dankbar, dass dies alles nur eine irritierende Fußnote ist. Es ist noch wert zu erwähnen, dass ich keine Aufzeichnung fand, die ein Fortgehen der fünf wirklichen Sonnen erzählt. Vielleicht sind sie immer noch hier, wenn auch nicht mitten unter uns.


Nun wende ich mich einem misslichen Paar zu, dem Fortbestand der Revenant und der Aufstieg der „Union of Shadows“. Für die Revenant gab es keine Streitmacht die groß genug war sie komplett zu vernichten. Es wäre eine größere Koalition benötigt worden als die Sechs zusammen stellten. Wahr ist, dass keine Nation einen Krieg führen kann ohne eine andere. Durch den Schlag gegen die Revenant war deren Streitmacht zwar angeschlagen, aber nicht vernichtet, die meisten sammelten sich bei Mount Hulthrr und Baaka’rrn obwohl andere gejagte in Ka’Druhorr oder anderen Gegenden blieben. Vielleicht hätte Avendyr mit seinem aufstrebenden Einfluss und gedeihenden Nation eine Reihe von Kriegen anführen können in der folgenden Dekade, aber es wurden keine derartigen Pläne durchgeführt (obwohl es Beweise für deren Existenz gibt). Diese Gefahr wird vielleicht zurückkehren obwohl das gnädiger weise bisher nicht der Fall war.


Die Union of Shadow sind eine komplett andere Ausgeburt des Bösen. Mit ihren Wurzeln die bizarrer weise zurückreichen zu den Zealots of Rha, durchgedrehte Anhänger des eingesperrten High Mortal-Zwergen Rhazik, ist diese methodisch vorgehende Gruppe eine ziemliche Plage in jedem Winkel des Globus. In ihren verborgenen Festungen oder Bunkern verschleiern sie die Art von Rhazik’s Gefangenschaft welche ich zugeben muss nur schwer zu verstehen ist. In gewisser Weise haben sie Macht über Würdenträger, Kriegsherrn, Hohepriester und Sterbliche. Durch welchen Einfluss sie die Kontrolle ausüben ist unbekannt. Bevor eine Aktion gegen sie unternommen werden kann, werden die Angreifer zum Ziel. Sobald jemand wertvolle Informationen über sie austauschen will, verliert dieser jemand die Nerven, wenn nicht den Verstand.


Ich sollte diese kurze Erzählung von Terminus schließen mit der zweiten Folge nach dem Götterkrieg, der vom Wehklagen. Ich erwähnte die Celestial Boundary und ihre Effekte. wir haben den schwerwiegenden Missbrauch durch den Ravaging Lord gesehen und die barmherzige Verhinderung durch die Aufopferung von Ginavi. Es gibt die Erzählung von der Myr Göttin Syronai, die ihr Volk trotz der Boundary schützte (obwohl mit tragischem Ausgang) und der beständigen Möglichkeit, dass die War Wizard´s durch die Pantheons jeder Rasse geschaffen wurden (was eine großartige Zusammenarbeit zwischen den Göttern erfordert hätte und ich zu bezweifeln wage). Als Folge stellte sich heraus, dass welche Macht auch immer die Barriere zwischen den Unsterblichen und den Sterblichen errichtet hat, stärkte sie noch nachdem der Krieg der Götter beendet war. Wo vorher noch ein Flüstern ihrer göttlichen Präsenz zu spüren war, empfinden die Rassen auf Terminus jetzt kaum mehr noch einen Hauch. Eine Vision ist oft nur ein Traum, eine Vorahnung meist nur Paranoia. Soll das sagen es gibt kein spirituelles Königreich über uns? Sicher nicht. Aber wir sind Kreaturen der Anbetung, denen es verboten ist wie bei einem Kind durch seine Eltern.


Wie wird dieses Zeitalter des Bruchs enden, keiner weiß es auch nicht durch Vorhersicht. Wird Terminus der verbliebene Splitter von anderen Welten bleiben wie von Semina beschrieben oder wird es heilen und wachsen und sich ausdehnen wie er sicher gehofft hat? Ich habe zahllose Voraussagen gelesen (ein betrübliches Vergnügen von mir), hörte von einer Anzahl von Orakeln (die zuverlässigsten sind verrückt) und erduldete sogar einen Wahrsager oder zwei (ein elendes, unhygienischen Los). Alle davon bedürfen ihrer „Eltern“.


Dieses gebe ich an den Leser in diesem Jahr 987 Ithosbrun Hjilen, wir können sehr wenig tun außer nach der ungesehenen Hand zu greifen.