Über das Zeitalter der Abgeschiedenheit

Nach mehr als 400 Jahre dieser Ära hatte jede der drei Kulturen gelernt durch Vertrauen auf die eigenen Werte zu gedeien. Obwohl es mit Sicherheit viel zu sagen gäbe über die Oger, Elfen und Zwerge in dieser frühen Zeit ihrer Geschichte, waren es doch nicht die dominierenden Rassen dieser Epoche von Terminus. Abgesehen von einem Zeitpunkt mit den Zwergen, der eine Zwickmühle aufzeigte, die alle Rassen betreffen, ist es vielleicht das Beste diese Erzählungen auf ein bis zwei Punkte pro Rasse zu beschränken: In einer Ermangelung von Führung und Anleitung fingen sich die Oger wiederholte Niederlagen während der Wos Che Kriegen ein; Die Elfen kultivierten den Herzsamen ihres berühmten Lucent Tree zu Fuße der Roans und banden mit Magie und Sprüchen die ersten drei Siegel auf das spätere „Seven Locked Door„; Die Zwerge wurde gebrochen durch das gescheiterte Unterwelt-Königreich Amberfaet, aber die Regeln von Khadassa selbst blieben fest unter Khazas edlen Führung. Wie schon berichtet verbrachten die Rassen das Zeitalter der Abgeschiedenheit ziemlich zurückgezogen, obwohl das seltsame Verhalten ihrer Gottheiten ein allgemeines Rätsel war.


Es schien sich um eine ätherische Abgeschiedenheit zu handeln, eher tief empfunden als physisch vorhanden. Zu dieser Zeit begann sich die erste Hälfte einer vermuteten Bedingung im Dragon Accord zu beweisen, anschließend genannt Celestial Boundary (obwohl es so viele Namen hat wie Rassen davon betroffen sind). Während der Gefangenschaft von Rhazik gleich nach der Ankunft war der Zwergen Gott Lockehnhammur in der Lage die Unsterblichkeit des bösen Gottes Rhazik the Rageful durch eine geringere Kraft – die „High Mortal“-Form zu tauschen durch eine ätherische Umwandlung bekannt als “Descension”. Rhazik strebte die endgültige Vernichtung der Zwergen Rasse an um sich selbst von dem uralten Auftrag des Gleichgewichts von Oldassa zu befreien welches im verbot die von seinem noblen Rivalen Khazas erstellten Völker zu zerstören. Die als zutreffend erkannte Befreiung wurde aber auch Lockehnhammur angeboten, der die Gelegenheit ergriff um Rhazik’s göttliche Form in eine High Mortal Form zu verändern als Bestrafung für sein Verbrechen. Währenddessen war Rhazik für tausend Jahre im grimmigen Winter der Tenebrous Tundra gefangen. Nun nutze Khazas die Gelegenheit herabzusteigen um als High Mortal König über seine Zwerge zu herrschen. Dies funktioniere bekanntermaßen da sogar die reduzierten Möglichkeiten von herabgestiegenen Göttern wie Khazas ausreichen um auch heute noch sein Volk zu führen nach über 900 Jahren.


Khazas verstand die zweite Hälfte der Celestial Boundary – nämlich die Grenze. Als Rok’Nhilthamos den Dragon Accord ausgehandelt hat, fürchtete er seine eigene Macht könnte, in gewisser Weise, herausgefordert werden von den neuen Bewohnern durch unsterblichen Glauben. (Das ist meine eigene Theorie da sogar ein König aller Drachenarten die Paranoia eines Tyrannen kennen sollte). Während er nicht in der Lage war ihnen das Betreten seines Reiches zu verbieten, tauschte er die Eingeschränkung der Gottheiten mit der Möglichkeit deren Anhänger angreifen zu können. War es beabsichtigt die Möglichkeit zu vereiteln dass ein neuer Gott genügend Einfluss im Reich der Sterblichen bekommt um erhebliche Teile der Drachenart und hauptsächlich Rok’Nhilthamos selbst bedrohen zu können? Ich vermute das, habe aber keine Beweise. Während Berichte vermuten lassen dass diese erste Auslegung der Boundary damals entspannter gesehen wurden als heutzutage, eine Hingabe zwischen göttlichen Existenzen und Sterblichen wurde beschränkt und für alle Zeiten unwirksam. Dennoch würde diese gut gemeinte Barriere schon bald der Weg durch den der Ravaging Lord selbst kommen würde.


450 IH begann die dritte Ära der Kollisionen gestartet mit den obengenannten Ginto. Zum Zeitpunkt der Ankunft war die Infinite Union bereits schwer beschädigt. Der Husband King der Vereinigung, Ittero, war einer ungeheuer destruktiven Macht jenseits seiner Kontrolle ausgesetzt und nach Semina’s kompletten „Confession“ litt der unsterbliche Gott an seinen ätherischen Wunden wie jede gewöhnliche Kreatur unter einer Krankheit. Überrascht durch die plötzlichen Versetzung nach Terminus, beschloss die Bride Queen der Vereinigung, Ginavi, den Körper ihres Mannes hinabzusetzen zu einem High Mortal in der Hoffnung es würde den übernatürlichen Tod verhindern, im vollen Wissen es würde die Verbindung zu ihrem Geliebten trennen. Noch während sich sein Zustand zu verschlechtern schien wurde der einst gloreiche und gütige Hauptmann der Infinite Union ein aufgeblähter und verkrümmter Halbgott voll von gewalttätiger Dunkelheit. Sein Talent für Schöpfung vermischte sich mit den ihm anbegotenen Kräften durch die Begegnung mit Semina’s “Eyeless face of an eclipse”. Noch während er eine Verschlechterung der Krankheit vorspielte began er mit dem Aufbau einer Armee mit der gleich verkrümmten Form – aus den Reihen der im Überfluss vorhandenen Ginto Rasse, die er so lange geliebt hatte und gedeihen ließ.


Allerdings konnte Ittero seine Ruchlosigkeit nicht lange geheim halten. Mit wachsender Furcht und gebrochenem Herzen beobachtete Ginavi eine unerklärliche Verkommenheit die ihr Volk heimsuchte. Je länger sie auf Terminus waren desto tiefer war der Abstieg in diese Verderbtheit. Feige, boshafte Personen, uncharakteristisch brutal, gefühllos und wild. Als Ginavi Ittero damit konfrontierte enthüllte sich der ewige Bräutigam als Drahtzieher dieses schicksalhften Kapitels seiner Herrschaft, ihr prophezeihend ein Krieg der endlosen Nacht werde alle Reiche vernichten. Er bezeichnete seine neue Schöpfung Revenant und sich selbst als Ravaging Lord. Im Umsturz ihrer eins heiligen Verbindung bat Ittero Ginavi sich mit ihm im Chaos zu vereinigen worauf sie antwortete:


Gestatte mir, Geliebter, das Angesicht des Tages noch einmal zu halten. Gestatte einen letzten Trunk des morgendlichen Sonnenlichts bevor uns die kommende Nacht umarmt.


Ginavi verfolgte einen verzweifelten Plan: Sie würde sich selbst in die verbliebenen Ginto pflanzen mit einem Teil ihrer Kraft und unverminderten Heiligkeit in der Hoffnung die Ginto zu erhalten. (Diese Handlung wurde zeitgleich unternommen durch die Göttin der Gabe der Dark Myr, Syronai, allerdings mit einem weniger glücklichen Effekt). In der Wärme des nächsten Morgens opferte Ginavi sich selbst um die verbliebenen, reinen Ginto mit ihrer Kraft zu erfüllen, sie in eine neue Rasse umwandelnd, immun gegenüber den Auswirkungen des Ravaging Lords und seinen Revenant. Diese Rasse ist bekannt als Remnant: Eifrige, fromme Krieger mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und einem unnachgiebigen Hunger die Revenant zu vernichten.


Als Ittero das Licht von Ginavi’s Wirken erblickte, ausgedrückt in einer Manifestation einer hellen Ansammlung von wirbelnden, prismatischen Auroren, die über den Himmel anschwollen und einen Klang über den gesamten Planeten aussanden, erschütterte sein heulender Schrei das Land. Die Ledende besagt dass ein einzelnes Licht von Ginavi’s Opfer genau auf den Brustkorb des Ravaging Lords flog und sich dort hineinbrannte, sein Widerspruch verstummte inmitten seines Verlustes. Aber kein Hinweis dieses Aufwands hatte Bestand. Nach nur wenigen Tagen fielen die Revenant über die Remnants her und der Auftakt zum Krieg der Götter war gemacht.


Die Tugenden von Ginavi in den Remnant brachten ihnen einen großartigen Sieg in dieser frühen Phase. Aber der Ravaging Lord hatte sich noch nicht vollständig erholt von den ihm zugefügten Wunden und hatte erst einen Teil seiner noch kommenden Macht. Seine Armee war grausam aber leichtsinnig ohne stetige Führung, während die Remnant gemeinsam kämpften ohne sich um Dienstgrade zu kümmern. Mit nur wenig Möglichkeiten zog der Lord seine Truppen im Jahr 455 IH aus der Region zurück in ein Land weit im Osten neben Mount Hulthrr im Reich von Greater Sathe.


Auf dem nahegelegenen Olem’s Hill richteten die Ginto eine aufmerksame Wache ein, obwohl sie die Arbeit der Revenant in der Tiefe nicht beobachten konnten.